Simone Borris ist seit Juli 2022 die erste weibliche Oberbürgermeisterin der Stadt Magdeburg. Als parteilose Kandidatin setzte sie sich überraschend gegen erfahrene Mitbewerber durch. Doch wer ist diese Frau, die plötzlich an der Spitze einer Landeshauptstadt steht?
Frühe Jahre und berufliche Laufbahn
Simone Borris wurde 1966 in der ehemaligen DDR geboren. Nach der Schule entschied sie sich für eine Ausbildung zur Krankenschwester. Später studierte sie Sozialarbeit und Verwaltung – eine Kombination, die ihren weiteren Weg maßgeblich beeinflussen sollte. Mit über 30 Jahren Berufserfahrung im öffentlichen Dienst, insbesondere im Gesundheits- und Sozialbereich, entwickelte sie sich zu einer Fachfrau für kommunale Verwaltung.
Der Weg ins Rathaus: Keine Partei, viel Erfahrung
Trotz ihrer parteilosen Haltung war Simone Borris lange in der Stadtverwaltung Magdeburg tätig – zuletzt als Beigeordnete für Gesundheit, Familie und Soziales. Ihre Arbeit während der Corona-Pandemie verschaffte ihr große Anerkennung in der Stadtbevölkerung. Als sie 2022 als unabhängige Kandidatin zur Oberbürgermeisterwahl antrat, glaubten viele anfangs nicht an ihren Sieg. Doch genau diese Unabhängigkeit machte sie für viele wählbar – fernab von Parteigeplänkel und ideologischen Zwängen.
Der Wahlsieg: Ein Signal für Veränderung
Im Juni 2022 gewann Simone Borris die Stichwahl mit rund 64 Prozent der Stimmen. Die Überraschung war groß – sowohl politisch als auch medial. Ihre Botschaft: bürgernah, transparent und lösungsorientiert. In ihren ersten öffentlichen Reden stellte sie klar, dass sie den Menschen zuhören wolle, statt ihnen Lösungen aufzuzwingen.
Herausforderungen im Amt: Zwischen Vision und Realität
Als Oberbürgermeisterin steht Simone Borris vor großen Aufgaben: Wohnraummangel, Verkehrsplanung, Digitalisierung der Verwaltung und soziale Integration sind nur einige ihrer Baustellen. Besonders im Fokus steht der Umgang mit sozialen Ungleichheiten – ein Thema, das ihr als gelernter Sozialarbeiterin besonders am Herzen liegt. Zudem betont sie die Wichtigkeit von Bürgerbeteiligung und Offenheit in der Stadtpolitik.
Führungsstil: Sachlich, ruhig, entschlossen
Borris ist keine typische Politikerin. Sie verzichtet auf laute Parolen und öffentliche Eskalationen. Stattdessen hört sie zu, wägt ab und handelt. Ihr sachlicher Führungsstil erinnert eher an eine erfahrene Managerin als an eine klassische Verwaltungschefin. Das kommt bei vielen Bürgerinnen und Bürgern gut an – auch wenn einige ihre Zurückhaltung als Schwäche interpretieren.
Simone Borris und die Zukunft Magdeburgs
Die parteilose Oberbürgermeisterin verfolgt eine klare Vision: Magdeburg soll eine lebenswerte Stadt für alle Generationen sein – sozial, nachhaltig und wirtschaftlich stark. Besonders die Förderung von Familien, Kindern und Senior*innen steht auf ihrer Agenda. Gleichzeitig setzt sie sich für innovative Stadtentwicklung und Investitionen in Bildung und Umwelt ein.
Persönliches Engagement: Nähe zu den Menschen
Trotz ihrer hohen Position bleibt Simone Borris nahbar. Sie besucht regelmäßig Stadtteilfeste, hört in Bürgerforen zu und sucht den direkten Dialog mit den Menschen. Diese Haltung verschafft ihr Respekt – nicht nur im Stadtrat, sondern auch auf der Straße.
Kritik und Gegenwind: Kein leichtes Amt
Wie jede Politikerin muss sich auch Borris Kritik stellen. Besonders ihre Zurückhaltung in politischen Auseinandersetzungen wird teils als Unentschlossenheit gewertet. Zudem wird bemängelt, dass sie als parteilose Vertreterin keine starke Lobby im Stadtrat habe. Doch gerade darin sehen ihre Unterstützer eine Stärke – sie gilt als unabhängig und frei in ihren Entscheidungen.
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FAQs
Simone Borris ist seit 2022 die erste weibliche und parteilose Oberbürgermeisterin von Magdeburg.
Sie war über 30 Jahre im öffentlichen Dienst tätig, zuletzt als Beigeordnete für Gesundheit, Soziales und Familie.
Ihre Schwerpunkte liegen in der Sozialpolitik, Familienförderung, Bürgerbeteiligung und nachhaltiger Stadtentwicklung.
Weil sie als parteilose Frau gegen etablierte Kandidaten gewann – ein Signal für frischen Wind in der Kommunalpolitik.
Simone Borris gilt als sachlich, pragmatisch und bürgernah – sie hört zu, statt zu dominieren.
Fazit:
Simone Borris verkörpert einen neuen Politikstil: menschlich, sachorientiert und unabhängig. Ihr Aufstieg zeigt, dass politische Erfahrung, Bürgernähe und Integrität auch ohne Parteibuch zum Erfolg führen können. Magdeburg hat mit ihr eine Oberbürgermeisterin, die zwar leise spricht, aber klare Ziele verfolgt.